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Galileo "Double7" 2003 in Hagen

 
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Ray Park- Die unerwartete Versuchung

Tja, da fĂ€hrt man auf die Fedcon und humpelt sich durch die Massen (da war ich noch an „Unterarm-Geh-Hilfen“,offizielle Bezeichnung), eigentlich interessiert einen zu der Zeit MATRIX wesentlich mehr, und was passiert?
Das was wir alle schon mal erlebt haben, nĂ€mlich, daß ein kleiner Nebendarsteller plötzlich der Grund fĂŒr nasse HĂ€nde und unerklĂ€rliche innere Unruhe wird.
Typischer Anfall von temporÀrem Con-Fieber halt.
Man fotografiert und starrt wie hypnotisiert auf die BĂŒhne, um ja auch jedes noch so kleine Detail aufzusaugen...

 

Wo ich IHN denn schon bemerkt hatte,war natĂŒrlich Episode 1, X-MEN und dann auch im Zusatzmaterial von Sleepy Hollow. Dort mimte er alle Kampfszenen zu Fuß mit einer blauen Kappe auf dem Kopf ( kich...!).

Naja, da steht dann dieser Schotte Baujahr 74 nach einer gehĂŒpften Schraube ein bischen nervös auf der BĂŒhne, so gesund ( Jop! Das ist ein echter Grund fĂŒr mich als KG zu Wachsamkeit) und unkompliziert, keine Spur von Stardom und ist erleichtert, als jemand an das Mikro geht und fragt, ob man denn mal die Lichtklingen mit ihm kreuzen dĂŒrfte.
Und dann gibt es Fans, die sehen dabei nicht nur wegen ihrer KostĂŒme geil aus, sondern die können das auch noch!

 

So fing es bei mir an, das Con-Fieber, und es hÀlt bis heute an.
Das wollte ich auch können, so harmonisch ein Lichtschwert zu wirbeln, dabei martialisch und elegant zugleich aussehen.
Ich habe ihn gefragt, was er denn von den Kampfchoroegrafien in MATRIX hĂ€lt, ob er sie fĂŒr gelungen ansieht und ob er den Choreografen Yuen Woo Ping schon vorher kannte. Als einzig notwendige Antwort sagte er, daß er Yuen als seinen Meister ansehe.
Oben in den AusstellungsrĂ€umen der Fans trafen Doro und ich dann auch den Besten der SchwertkĂ€mpfer bei „Lichtstab.de“,die sich den Raum mit den KostĂŒmschneidern teilten.
Erstmal haben Doro und ich Fotos von uns machen lassen, wie wir die Klingen kreuzen.
Und anschließend habe ich diesen Menschen gebeten, mir moves zu zeigen.

Beim zweiten Auftritt von Ray habe ich dann mit den Augen alles geklaut was ging, denn es regte sich heftig der Wunsch: DAS WILL ICH AUCH

 

Verwegen, das gebe ich zu. Aber als sich der Alltag plötzlich dahingehend verĂ€nderte, daß ich in meinen Mittagspausen und nach Feierabend in der Praxis blieb, um hinten im Gruppenraum mit dem Eschenholzstab das Gesehene einzustudieren, da war klar fĂŒr mich: Das geht weit ĂŒber Con-Fieber hinaus.

Ich hatte ein Foto mit Ray machen lassen ( super Idee, ein professioneller Fotograf machtdie Fotografie und man sie am nĂ€chsten Tag abholen) und bat ihn um ein Autogramm mit dem Zusatz „remember the lesson“.

Was ich denn gelernt hÀtte, wollte er wissen. Dinge nicht zu dramatisieren, habe ich geantwortet.
Denn auf die Frage, woher er denn die Narbe an seiner linken Kinnseite her hĂ€tte, die sich fast ĂŒber die gesamte KieferlĂ€nge zieht, da antwortete er, es hĂ€tte jemand versucht, ihn mit einem Messer die Kehle zu durchtrennen, weil er mit dem falschen MĂ€del ausgegangen war. Aber das wĂ€re nicht dramatisch.Und er meinte das genau so.

Die Galileo rĂŒckte immer nĂ€her, und noch immer hatte ich mich nicht bequemt, ein Hotelzimmer oder eine Karte zu organisieren.
Wesentlich disziplinierter geht es seitdem in meinen Mittagspausen zu.
Es hilft, zu zentrieren, und macht es mir möglich, einen freien Kopf fĂŒr die nĂ€chste Therapie zu haben.

Eine Woche vor der Con war ich noch immer unentschlossen.
Es war zum Verzweifeln; einerseits wollte ich mich nicht lÀcherlich machen, andererseits wollte ich meine Fortschritte sozusagen absegnen lassen.
Da es keine ZufĂ€lle gibt, merkte eine Patientin von mir diesen Konflikt und brachte mich dazu, eine MĂŒnze zu werfen. Das Ergebnis kennt ihr.

Und dann kriege ich auch noch die Fanmoderation...

 

Einfach war das fĂŒr mich hinter der BĂŒhne gar nicht, denn ich hatte Ray gefragt, ob er denn auch dieses Mal SchaukĂ€mpfe machen wĂŒrde, z. B. mit mir, und ich sehe noch jetzt seinen abschĂ€tzenden Blick ĂŒber mich meine Ausmaße wandern.
„Hups!“ denke ich noch und „das kann ja was werden“.

Nichts fĂŒr ungut, aber in dem Moment wo er wußte, daß ich tatsĂ€chlich wirbeln gelernt hatte, und fĂŒr mich der Untericht begann, da wart ihr alle weg fĂŒr mich.
Nur wenn geklatscht wurde, wurde ich mir der UmstĂ€nde bewußt.

Immer schneller und schneller die Schlagabfolge, trotzdem konzentriert bleiben, ich will ihn ja nicht verletzen, bin ja schließlich kein Profi. Und dann der Moment wo er mich mit seinem Blick herausfordert, ihn noch weiter in seine Richtung zu treiben, mit diesem Glitzern im Augenwinkel „ mal sehen, was sie macht“.
„Ach nee...“ denke ich „jetzt will er mich wirklich kennen lernen“. Gut, klack-klack und statt Pose ein Ausfallschritt. Meine Schwertspitze stoppt wenige Zentimeter vor seinem linken Auge.

Erst Erschrecken in seinem Gesicht, dann belustigte Erleichterung als er sieht, wie sich meine Augenbraue langsam hebt „ ich hĂ€tte SCHON weiter gekonnt...“.

Was darauf folgt ist völlig neu und unabgesprochen, aber als ich von ihm rĂŒckwĂ€rts ĂŒber die BĂŒhne gescheucht werde, setzt er keinen Treffer!
Mit jedem Schritt wird euer Applaus lauter und ich weiß „ jetzt ist es echtes Spiel,klasse!“
Diese Szene war sogar im Video auf der Closing zu sehen!

Abends in der Hotelbar sagt er zu mir „ hey Sonja, you were really,really good“
und ich denke nur noch mit dankbarem Glitzern „see you next time!“.

Am nÀchsten Tag tauchte Neo persönlich auf, um Ray herauszufordern. Und wie sich herausstellte, war das der Typ , der mir auf der Fedcon meine ersten moves gezeigt hatte...

Was die beiden zeigten, war nicht nur humorös, sondern auch eine wahre Augenweide.
Wartet mal ab, was ich mir zum nÀchsten mal einfallen lasse!

Bis dahin bin und bleibe ich euer charming-bÀr

sonja


P.S. Regina, you are my own personel Jesus Christ!

 
  Druckansicht | Impressum | Disclaimer | Letzte Änderung: 01.10.2006